Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen (Mitte) war Gast der Vortragsveranstaltung "Marktwirtschaft aktuell". Begrüßt wurde er vom Vorsitzenden des KLEINEN KREISES, Martin Steinbrecher (rechts), und Geschäftsführer Jürgen Lehmann. Bild: KLEINER KREIS
Prof. Raffelhüschen: Unbequemes zum Thema Rente
Provokant, scharfsinnig und in Summe bestechend logisch: Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen begeisterte im Alten Landtag Oldenburg die rund 200 Gäste bei der Veranstaltung „Marktwirtschaft aktuell“ mit seinem Vortrag über die Zukunft der Rente. Eingeladen hatte der KLEINE KREIS.
Vor allem die Schülerinnen und Schüler, die der KLEINE KREIS regelmäßig zu diesen Veranstaltungen einlädt, mussten einiges verdauen, denn der Vortragstitel ließ einiges erwarten: „Zur Akzeptanz der Generationenverträge – unbequeme Wahrheiten zum Thema Rente“. Raffelhüschens Ansage: Die aktuelle Rentenpolitik der Großen Koalition gefährde das Rentensystem, so der Professor. „Das Rentensystem ist gerecht, denn es basiert auf dem Leistungsprinzip.“ Jede Generation habe bislang rund 20 Prozent ihres Einkommens für die Alten aufgebracht. Die aktuelle Politik gefährde diesen Grundsatz. „Höhere Rentenbeiträge sind vor diesem Hintergrund schwer zu vermitteln. Doch die Beiträge würden unweigerlich steigen, denn die abschlagsfreie Rente mit 63 und die Grundrente umgesetzt würden, so Raffelhüschen.
Den Jüngeren riet er, einen zusätzlichen finanziellen Puffer neben der gesetzlichen Rente aufzubauen. Die finanziellen Anlagen dafür sollten möglichst breitgefächert sein. Das habe ihm schon sein Großvater gelehrt, der immer sagte: „Lege nicht alle Eier in einen Korb“.
Martin Steinbrecher, Vorsitzender des KLEINEN KREISES, sagte in seiner Begrüßung, dass die Umverteilungseffekte zwischen den Generationen gewaltig seien. „Die große Koalition hat in den vergangenen Jahren die Sozialausgaben kräftig und nachhaltig erhöht und plant fleißig weitere Erhöhungen bei Rente und Pflege ein.“