Der Vorstand des KLEINEN KREISES begrüßte den Gastredner zum Schlossabend: (von links) Prof. Dr. Heinz-W. Appelhoff, Dr. Falk Bartels, Yvonne Rostock, Stefan Dohler, Dirk Heitkötter, Mirja Viertelhaus-Koschig, Martin Steinbrecher, Felix Thalmann, Rüdiger Freiherr von Fritsch, Michael Thanheiser, Jürgen Müllender, Dr. Jörg Bleckmann und Jan Müller. Bild: KLEINER KREIS

Presse - 09.12.2024

Russlands Kriege und ein Trauma

Rüdiger Freiherr von Fritsch referierte beim 66. Schlossabend der Wirtschaftlichen Vereinigung Oldenburg

Oldenburg, 09.12.2024. Beim 66. Abend im Schloss zu Oldenburg begrüßte die Wirtschaftliche Vereinigung Oldenburg – DER KLEINE KREIS den ehemaligen Deutschen Botschafter in Moskau, Rüdiger Freiherr von Fritsch. Sein Thema: „Welt im Umbruch – was kommt nach Putins Krieg?“

Der Ex-Diplomat und Buchautor beeindruckte mit seiner Analyse der Befindlichkeiten Russlands und der Entwicklung Putins zum Diktator. Gleichzeitig räumte er mit dem oft erzählten Märchen auf, die Nato habe durch ihre Osterweiterung Russlands Kriege wissentlich provoziert. Die Nato, so Fritsch, habe sich nicht gen Osten ausgebreitet, sondern viele Länder aus dem damaligen Einflussgebiet der Sowjetunion hätten sich politisch dem Westen und der Nato zugewandt. Darunter auch Gebiete im Osten der Ukraine, die die Russen als ihr Kernland ansehen. „Dies ist ein Trauma für Russland und beherrscht Putins Denken.“ In seinem spannenden Vortrag lieferte er eine klare Analyse des Ukraine-Konfliktes. Eine seiner zentralen Aussagen: Der Westen und Russland hätten die letzten drei Jahrzehn-e unterschiedlich erlebt und eingeordnet.

Die Vorsitzende des KLEINEN KREISES, Mirja Viertelhaus-Koschig, wies in ihrer Begrüßung auf die großen geopolitischen Umbrüche und Veränderungen hin und auf die neue Rolle Europas nach der erneuten Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten.

Zur Tradition des Schlossabends gehört neben hochkarätigen Rednern und einer launigen plattdeutschen Abschlussrede des Moderators Ludger Abeln auch eine großzügige Spende der Mitglieder und Teilnehmer für gemeinnützige Zwecke. 30.000 Euro seien in diesem Jahr zusammengekommen, berichtete Mirja Viertelhaus-Koschig. Die Spenden gehen in diesem Jahr an den Verein der Freunde des Elisabeth-Kinderkrankenhauses in Oldenburg für Auftritte der Klinikclowns, an die Telefonseelsorge Oldenburg für die Weiterbildung der ehrenamtlichen Seelsorger, an die Integrationslotsen im Landkreis Cloppenburg für Sprachkurse und an den Verein Harfe in Oldenburg für heilpädagogische Therapieangebote für besonders benachteiligte Kinder.